fbpx
Köln.Sport

Fortuna gegen die Zweifel

Julius Biada im Zweikampf

Im Hinspiel ging es heiß her: Dank eines Treffers in der Nachspielzeit setzte sich Fortuna Köln mit Julius Biada (am Ball) im Duell mit der Bremer Reserve durch
Foto: imago/Eibner

Am Freitagabend (19 Uhr) gastiert Drittligist Fortuna Köln beim SV Werder Bremen II und will alle Zweifel am Klassenerhalt beseitigen. 

Vor dem Spiel der Fortuna beim SV Werder Bremen II ist Uwe Koschinat zwiegespalten. „Es schlagen derzeit zwei Herzen in meiner Brust“, so der Kölner Fußballlehrer, der dies genauer ausführt: „Einerseits kann ich die sportliche Situation und die Möglichkeiten im Verein realistisch einordnen. Andererseits ist es nicht entschuldbar, wie wir in den letzten drei Heimspielen aufgetreten sind.“

Vor dem Auftritt an der Weser auf Platz 11 haben die Südstädter vier Spieltage vor Schluss sechs Punkte Abstand zur Abstiegsregion. Das hätte manch einer vor dem Saisonstart wohl als Ausgangslage nach 34 Partien sofort unterschrieben. Andererseits könnte das Abstiegsgespenst schon längst verscheucht sein. Doch eine lange Verletztenliste und einige uninspirierte Auftritte der Mannschaft nach Erreichen der 40-Punkte-Marke verhinderten frühzeitige Planungssicherheit.

Vorlegen ist besser als Nachlegen
Nachdem die Kölner am letzten Spieltag am Sonntag nachlegen mussten, können Sie dieses Mal am Freitag vorlegen. „Damit können wir nach den bisher gemachten Erfahrungen deutlich besser umgehen“, so Koschinat, dem derzeit nach eigener Aussage „die Handlungsalternativen fehlen“. Insofern muss der Trainer darauf vertrauen, dass die Spieler, die gegen Halle enttäuschten, dieses Mal den Karren aus dem Dreck ziehen. Mit Mut, Solidarität und Kampfgeist, wie zuletzt beim 1:0 in Mainz geschehen. Ein Punkt in Bremen würde nach Einschätzung des Coaches aber noch nicht für den Klassenerhalt reichen. Dies sei allerdings auch von interessanten Quervergleichen an diesem Spieltag wie das Duell der Mainzer mit den Stuttgarter Kickers abhängig.

Den Gegner aus Bremen beschreibt Koschinat „als gefährliche Mannschaft“, die zuletzt mit der Dreierkette „eine gute Spielkultur“ entwickelt habe. Sie habe eine gewisse Leichtigkeit im Abstiegskampf, da die Entwicklung der Spieler unabhängig von der Spielklasse im Vordergrund stünde. Die Profis treten im Übrigen zeitgleich in Hamburg an. „In Drucksituationen habe wir oft eine gute Reaktion gezeigt“, sagt Koschinat vorsichtig optimistisch.

Viele Verletzte und mangelnde Alternativen
Noch einmal um eine mögliche Alternative verkleinert hat sich der Kader der Fortuna nach der Heimspielniederlage gegen Halle. Andreas Glockner sah die fünfte gelbe Karte, fehlt gesperrt. Ihn dürfte Oliver Schröder im defensiven Mittelfeld ersetzen. Mit Hörnig, Andersen, Kessel, Pazurek, Uaferro oder Bösing ist weiter nicht zu rechnen. Tobias Fink steht nach eineinhalb Wochen Training im Kader, der Linksverteidiger ist laut Koschinat „aufgrund seiner Erfahrung“ eine Alternative.

Nicht gut weg kommen in dessen bisheriger Beurteilung die beiden Winter-Neuzugänge. „Er muss langsam zu einer Alternative werden, sonst hätte ich ihn nicht holen müssen“, nimmt der Trainer Cedric Mimbala ungewohnt offen in die Pflicht. Zumindest seien seine Trainingsleistungen in jüngster Zeit „absolut in Ordnung“ gewesen. Und auch mit Christopher Theisen war der Übungsleiter zuletzt gar nicht zufrieden. Vergebens suchte man den Ex-Nürnberger in den letzten Wochen im 18er-Kader. „Ich kann das im Training am besten beurteilen. Und das war absolut nicht ausreichend.“

Rheinfussball.de

Autor: Stefan Kleefisch (für Rheinfussball)